14. November 2025, 19:00 Uhr, Künkelinhalle Schorndorf
Streiten für die Demokratie
Was wäre, wenn wir in Partnerschaften, Familien und in der Gesellschaft gar nicht mehr streiten würden? Und was wäre, wenn wir immer nur feindselig streiten? Dieses Gedankenexperiment zeigt deutlich: Sowohl die Vermeidung von Streit als auch feindseliger Streit sind problematisch. Beides führt zu Unzufriedenheit, hemmt Kreativität, zerstört Beziehungen und schwächt den Zusammenhalt.
Damit wir streiten können, ohne Feindseligkeit zu erzeugen, brauchen wir Menschen, die mehr Streit wagen – Menschen, die Streit als Ausdruck von Wertschätzung verstehen. Genau das ist es, was unsere Demokratie momentan dringend benötigt: Menschen, die sowohl die Neigung zur Streitvermeidung als auch destruktiven Streit überwinden.
„Streit bedeutet, Meinungsverschiedenheiten offen auszutragen. Ja, Streit kann feindselig sein, aber das muss er nicht. Feindseliger Streit ist destruktiv. Doch auch Streitvermeidung löst keine Probleme, sondern schafft neue. Konstruktiver Streit hingegen fördert Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und respektvollen Austausch – unverzichtbar für persönliche und gesellschaftliche Entwicklung.“
Dr. Christian Boeser ist Experte für Streitkultur. Er leitet das Netzwerk Politische Bildung Bayern und das Projekt „Streitförderer“, das demokratische Streitkultur und den Umgang mit Extremismus stärkt. Als Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Pädagogik der Universität Augsburg bietet er in seinem Vortrag eine einmalige Gelegenheit, wesentliche demokratische Prinzipien kennenzulernen und anregende Diskussionen zu führen.
Vortrag mit Dr. Christian Boeser

